Heute mal kein Foto von der ersten Weltreise des MS
„Deutschland“ vor 18 Jahren. Nein, ich möchte diesmal eine Anekdote von damals
erzählen.
MS „Deutschland“ machte nach dem Frühstück in Brisbane
(Australien) fest. Laut meinem Tagebuch, war ich mit Fritz, dem ersten Plumber,
im Passagierbereich unterwegs. Ganz deutlich war für mich erstmals zu spüren,
wie unwillig er mir Einblicke in „sein Reich geben musste.
Im Bereich der Rezeption warteten schon die Passagiere auf
ihren Landgang. Als ich an einer Frau vorbei kam, die ich sofort erkannte und
die ich namentlich grüßte.
Kurz vorher hatte ich ihre Tochter gesehen. Es war die
Schauspielerin Katja Weitzenböck.
Sie gehörte zum Schauspielerteam des ZDFs, welches sich für Dreharbeiten an
Bord aufhielt.
Obwohl ich erst kurz an Bord war, wusste ich von den
Dreharbeiten. Denn ich hatte bei meiner Anreise in Sidney auch Gepäck, ich
glaube es handelte sich um spezielle Scheinwerfer, im Auftrag der Reederei
mitgeführt.
Also ich wusste um die Tochter (Katja Weitzenböck) und hatte
auch vorher schon kurz gedacht: Da könnte die Mutter auch mit dabei sein.
Jetzt fragt ihr Euch natürlich, wo da der Witz ist.
Hier die Auflösung: In den Jahren vor meinem Einsatz auf MS
„Deutschland“ war ich als Betriebsschlosser in der Brauerei Kitzmann in Erlangen
beschäftigt (9 Jahre lang). Man hatte mir da im Oktober 1998 aus betriebswirtschaftlichen
Gründen (outsourcing) gekündigt und mein Arbeitsvertrag dort endete am 31.
Januar 1999.
Am 1. Februar 1999 saß ich bereits für die Reederei Deilman
im Flieger nach Sidney.
Vielleicht kennt von Euch jemand die Erlanger Bergkirchweih.
Es ist in Franken ein großes Volksfest, ähnlich dem Oktoberfest. Diese Bergkirchweih
hatte ich in der Vergangenheit immer mit aufgebaut. Es findet im Unterschied zu
anderen Volksfeste nicht auf einem Festplatz statt. Vielmehr ist der „Berch“ in
einem guten Wohngebiet angesiedelt. Man sitzt in Franken, also auch in Erlangen,
auf „den Kellern“, alten Bierkellern die vor Zeiten in den Berg geschlagen
wurden.
Einer dieser Keller gehört der Familie Weitzenböck. Ich
hatte also immer wieder mit den Eigentümern dieses Kellers zu tun. Denn während
der Bergkirchweihzeit kennt man diesen Keller als „Monis Bergstation“
Aus dieser Zeit kannte ich Frau Weitzenböck und sie kannte
mich auch. Das verriet bei dieser Begegnung ihr verblüffter Blick als ich sie
grüßte. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich ihr in Australien auf dem „ZDF
- Traumschiff“, bekleidet mit einer
weißen Kombi begegnen würde.
Ich bin mir sicher, dass sie während ihres ganzen
Landausflugs darüber gegrübelt hat. Die Bestätigung bekam ich dann am Abend auf
dem Party Manöver Deck achtern. Denn da war eine jener (meine erste) berühmten
ZDF Partys für die Film- und Schiffscrew.
Ich war gerade im Gespräch mit Rolf Hoppe, als die „alte“
Frau Weitzenböck auf mich zugestürmt kam. „Herr Riedel!? Was machen sie denn
hier?“ Das gab dann am Abend einigen Gesprächsstoff. Ich muss heute noch schmunzeln,
wenn ich daran denke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen